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An dieser Stelle zeigen wir dir in Zukunft den passenden Experten oder die passende Expertin aus deiner unmittelbaren Umgebung an – falls du Unterstützung bei deinem Projekt benötigst. Wir sind aktuell noch dabei, das Expert:innen-Netzwerk zusammenzustellen.
Tisch selber bauen: Holz-DIY fürs Esszimmer
29. Juli 2025Du möchtest deinen Traum-Esstisch einfach selber bauen? Hier sind die Top-Tipps für einen Do-it-Yourself Esstisch.
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Inhaltsverzeichnis
Der Tisch ist das Herzstück des Esszimmers. Als Mittelpunkt der Familie, als stilvoller Blickfang oder als Gebrauchsgegenstand: Der Esstisch spielt eine zentrale Rolle im Alltag. Umso wichtiger, dass dir dein Esszimmertisch gut gefällt! Den perfekten Tisch zu suchen kann dauern – vielleicht willst du ihn einfach selber bauen?
Ein DIY-Esstisch aus Holz ist ein klassisches Heimwerker-Projekt. Mit etwas guter Planung hast du ruck-zuck deinen Traum-Tisch in deinem Esszimmer stehen.
Es lohnt sich! Die Vorteile beim Do-it-Yourself Esstisch
Perfekt personalisiert und genau passend zu deinem Stil
Wenn du deinen Esstisch selbst baust, hast du die volle Kontrolle über alle Details: Größe, Form, Holzart, etc. So kannst du deinen Tisch exakt maßgenau für eine bestimmte Stelle bauen, ihn besonders niedrig oder hoch gestalten, und bei der Form und den Materialien so kreativ werden, wie du möchtest. So drückt der Tisch deinen Stil aus und passt perfekt zu Rest deiner Einrichtung.
Du sparst Kosten
Klar: Selbst bauen ist meistens günstiger als Kaufen. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber ein Tisch, der genau deinen Vorstellungen entspricht, ist vielleicht nicht günstig zu haben. Wenn du das Projekt selbst in die Hand nimmst, kannst du an den für dich richtigen Stellen preislich optimieren und Prioritäten setzen.
Nachhaltigkeit verfolgen
Wenn du deinen Tisch selbst baust, hast du freie Auswahl der Materialien. Wenn du deinen Tisch aus recycelten Materialien oder Holz aus deiner Region baust, leistest du einen tollen Beitrag zur Nachhaltigkeit.
Der Weg ist das Ziel – DIY macht Spaß
Neben allen anderen Vorteilen: Auf einen selbst gebauten Tisch kannst du stolz sein. Etwas selbst zu erschaffen bringt Freude – und du kannst dich jedes Mal daran erinnern, wenn du den Tisch benutzt.
DIY-Tisch planen: Die perfekte DIY-Tischplatte
Bevor es losgeht, brauchst du –wie bei jedem guten Projekt– einen soliden Plan. Mache dir im Vorfeld Gedanken über:
- die Größe,
- die Materialien,
- das Design und
- die Bauweise deines Tischs.
Hier beschreiben wir einige Faktoren, die du bedenken solltest, bevor du mit dem Bauen beginnst.
Wie viel Platz brauchst du auf dem Tisch?
Ein Standard-Esstisch für 4 Personen ist etwa 120 cm lang und 90 cm breit. Standardmäßig rechnet man mit einer Breite von 60 cm pro Person/Gedeck. Je nachdem, wie viele Personen in deinem Haushalt leben und wie eure Essgewohnheiten sind, eignen sich unterschiedliche Tischgrößen. Zum Beispiel:
- Ihr liebt Spieleabende? Ein runder Tisch mit viel Platz für das Spiel, Snacks und Getränke passt am besten.
- Ihr seid zu zweit und kocht eher selten ausufernde Menüs? Ein kleiner, rechteckiger oder quadratischer Tisch könnte am effizientesten sein.

Tipp: Du kannst einmal alle Gegenstände, die du bei einem Abend mit Gästen auf dem Tisch hättest, ausbreiten. Dann kannst du abmessen, wie groß deine Tischplatte sein müsste, um alles komfortabel unterzubringen.
Wie groß ist dein Raum?
Bevor du das Material für deine Tischplatte besorgst, solltest du dir nicht nur Gedanken machen, wie viel Platz du realistisch auf dem Tisch benötigst – sondern auch, wie viel Platz du im Raum hast.
Damit Personen an deinem Tisch bequem sitzen können, brauchst du mindestens 50 cm um den Tisch herum Platz – muss man noch an dieser Stelle vorbeigehen, brauchst du mehr. Du hast nicht viel Platz um den Tisch herum? Ein rechteckiger Tisch ist insgesamt etwas platzsparender als eine runde oder ovale Form.
Ein zu großer Tisch kann einen relativ kleinen Raum optisch erschlagen. Auch sehr massive Tische wirken in kleineren Räumen oft zu schwer. Dünnere Tischplatten, eventuell ein runder Tisch oder hellere Farben können sich besser in solche Räume einfügen. Auf der anderen Seite kann ein zu filigraner Esstisch in einer großen Küche oder einem minimalistisch eingerichteten, hohen Esszimmer etwas verloren wirken.

Welches Holz passt zu welchem Stil?
Eine Tischplatte aus Eiche ist robust und hat eine gut sichtbare Maserung. Sie passt gut zum skandinavischen oder Industrial-Stil. Buche ist ein helles Holz mit gleichmäßiger Struktur. In einem Esszimmer im klassischen oder Landhaus-Stil wirkt das besonders gemütlich. Kiefer und Fichte sind beides günstige und leichtere Optionen. Sie machen sich gut in einer skandinavischen oder Shappy-Chic-Küche. Wichtig zu wissen ist, dass diese Holzarten eine Patina entwickeln.
Wenn du nach etwas edlem, dunklem suchst, ist Nussbaum-Holz eine gute Option. In einer offenen Mid-Century-Wohnküche ist ein Tisch aus Nussbaum ein echter Blickfang. Teak-Holz ist wetterfest und damit neben dem Innenraum auch für einen Essbereich draußen geeignet. In Esszimmern wird es oft mit Elementen aus dem Retro- oder Bohemian-Stil kombiniert.
| Holz | Optik und Stil |
|---|---|
| Eiche | Robuste und klare Maserung passt zu skandinavischem oder Industrial-Stil |
| Buche | Helle und gleichmäßige Struktur wirkt klassisch, passt zum Landhausstil |
| Kiefer und Fichte | Leicht, günstig, eignet sich für Shabby Chic |
| Nussbaum | Wirkt dunkel und elegant |
| Teakholz | Sorgt auch draußen für Retro Vibes |
Tabelle: Beliebte Holzarten und ihre optische Wirkung im Überblick
Wenn du lieber keine Massivholzplatte für deinen DIY-Tisch möchtest, schau dir verschiedene Holzwerkstoffe an:
- MDF (mitteldichte Faserplatte) ist sehr glatt und eignet sich besonders, wenn du vorhast, den Tisch zu lackieren.
- Multiplex/Sperrholz ist stabil und hat oft eine dekorative Furnier-Optik.
- Leimholz (aus verleimten Brettern) sieht fast genauso aus wie Massivholz, ist aber die günstigere Alternative.
Ein großer Vorteil dieser Materialien ist, dass sie deutlich leichter sind als Massivholz. In einem DIY-Projekt sind sie also leichter zu handhaben. In vielen Stilrichtungen, die eher minimalistisch oder urban sind, passen diese Optionen auch optisch besser als massive Holzplatten.
DIY-Tischgestell: Design und Stabilität für den richtigen Unterbau
Kommen wir von der Platte zu den Füßen. Der Unterbau des Esstischs entscheidet über die Stabilität des Tischs, beeinflusst aber auch stark den Stil.
Klassische Tischbeine
Die klassischste (und wahrscheinlich auch einfachste) Variante sind 4 gerade Tischbeine an einem rechteckigen oder quadratischen Tisch. Wichtig ist hier, dass du ab einer Tischlänge von 80 cm den Aufbau mit einer Querstrebe mittig verstärken solltest, um dem Tisch genug Stabilität zu geben.
Holzbeine aus demselben Material wie deine Tischplatte wirken besonders harmonisch – willst du etwas Abwechslung, kannst du für einen modernen Kontrast auch stattdessen Metallbeine zu einer Tischplatte aus Holz kombinieren.
Für besonders schwere Tischplatten (z.B. aus massiver Eiche) eignen sich gedrechselte oder aus Metall bestehende Rundbeine. Sie passen optisch besser zu einem rustikalen oder Industrial-Stil.
Unterkonstruktionen und Gestelle
Beliebte Unterkonstruktionen sind das H- und das X-Gestell. Beide sind benannt nach ihrer Form. Sie bieten viel Stabilität auch für lange Tische und machen einen Tisch auch in einem großen Loft zum Blickfang.
Generell solltest du bei schweren Tischplatten einen stabilen Unterbau wählen (dicke Holzbeine oder ein X- oder H-Unterbau). Bei leichten Tischplatten wirken schlanke Beine stimmiger.
Tipp: Wie bei allen Teilen eines Tischs hast du hier die Wahl: Du kannst auch nur die Tischplatte selbst machen und dir passende Beine oder Unterbauten dazu kaufen. Für DIY-Anfänger ist das oft die sicherere Option.
Brauchst du Hilfe beim Zuschneiden oder Schweißen? Suche lokale Handwerker:innen in deiner Nähe für Unterstützung!
Die richtige Höhe
Ein gängiger Esstisch ist um die 74 cm hoch. Das passt für die Mehrheit der Erwachsenen, wenn sie auf einer normalen Stuhlhöhe sitzen. Wenn du entweder eine ungewöhnliche Art Stühle verwendest oder die Personen, die oft am Tisch sitzen, nicht durchschnittlich groß sind, ist ein DIY-Tisch die perfekte Gelegenheit, die Tischhöhe ergonomisch an deine Bedürfnisse anzupassen:
- Für Barhocker sollte die Tischhöhe 90–110 cm betragen.
- Bei niedrigen Sitzmöbeln im japanischen Stil passt eher eine Höhe von 40–60 cm.
- Für Rollstuhlzugang brauchst du mindestens 70–75 cm Höhe unter der Platte.
- Sehr große Personen können an einem Tisch mit 75–80 cm bequemer sitzen.
Tipp: Wenn du dich auf den Stuhl setzt, sollten deine Unterarme im rechten Winkel angewinkelt auf der Tischplatte aufliegen können, ohne dass der Ellbogen in der Luft schwebt oder deine Schultern sich nach oben heben. Dann hast du die perfekte Tischhöhe gefunden! Lies hier mehr zu einer ergonomischen Sitzhaltung.
Tipp: Mach vor dem Kauf eine Mock-up-Pappe (in Bein-Größe) und stell sie probehalber unter deine Platte – so siehst du, ob die Proportionen stimmen!
Praktische Werkel-Tipps für deinen DIY-Esszimmertisch
Tisch selber bauen: Schritt-für-Schritt Plan
Je nach Erfahrung kannst du einen Tisch in 3–5 Stunden fertig bauen. Die essentiellen Werkzeuge und die Materialien, die du brauchst, sind:
- Eine Holzplatte als Tischplatte
- Beine oder den Unterbau
- Schrauben, Winkel und Holzleim
- Einen Akku-Schrauber
- Eine Säge
- Schleifpapier

Hier sind die Schritte zum Tischbau in Kurzform – sie sind für fast jeden Tischtyp anwendbar:
- Platte vorbereiten
Zuerst sägst du die Platte auf deine gewünschte Größe. Die Kanten schleifst du mit Schleifpapier ab (Körnung 120 → 220). - Beine befestigen
Wenn du Fertigbeine verwendest, schraubst du an der Plattenunterseite Winkel an und drehst die Beine ein. Wenn du die Beine oder den Unterbau selbst baust, ist die einfachste Variante, 4 Kanthölzer zurechtzubiegen und mit Winkelverbindern an der Platte zu fixieren. - Stabilisieren
Querstreben zwischen den Beinen machen deinen Tisch stabiler. - Finales Styling
Je nach Präferenz wird die Tischplatte geölt, gewachst oder lackiert.

Tisch-Unterkonstruktion bauen: So wackelt nichts
Wenn dein Boden uneben ist, kannst du das Wackeln am besten mit Metallfüßen mit Höhenverstellung ausgleichen. Weitere Anti-Wackel-Maßnahmen sind:
- Querstreben einbauen
- Winkelverbindung für feste Ecken nutzen
- Gummipuffer unter die Beine kleben (schont den Boden und reduziert Geräusche)
Tischplatte behandeln
Geölte oder gewachste Oberflächen betonen die Natürlichkeit des Holzes. Lack gibt einen modernen Glanz und eignet sich gut für bunte Farben in einem urbanen Stil.
Fazit: Esstisch selbst gemacht
Das war’s schon! Ein klassischer Tisch ist ein DIY-Projekt, mit dem auch Anfänger:innen schon Erfolg haben können. Achte aber bitte immer darauf, dich bei der Arbeit mit Holz, Metall und Werkzeugen nicht zu verletzen und bei Unsicherheiten bei Profis nachzufragen.
Für komplizierte Designs (z. B. ausklappbar), such’ dir einfach einen Profi in deiner Nähe.
