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Handwerkliche Berufe: Liste der Berufe mit Handwerk
12. September 2025Welche handwerklichen Berufe gibt es? Lern hier die Gewerbe des Handwerks und die verschiedenen Berufsbilder und Ausbildungen kennen! [+ Liste & Tabelle]
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Inhaltsverzeichnis
Die bunte Welt der Handwerksbranche ist facettenreich und vielfältig. Anlagenmechaniker:innen, Mechatroniker:innen,, Elektroinstallateur:innen, und Schreiner:innen,. Oder wer es ausgefallen mag: Wie wäre es mit einer Ausbildung alsm Reepschläger:in, Böttger:in oder Modist:in? Über 130 zukunftssichere Handwerksberufe gibt es mittlerweile in ganz Deutschland. Schaue dir die handwerkliche Berufe Liste zur Inspiration an und finde das Handwerk, das am besten zu dir passt.
Geschichte der handwerklichen Berufe
Die meisten Handwerksberufe bringen eine lange traditionsreiche Geschichte mit sich. Gleichzeitig steht die Branche der Handwerksberufe vor einer großen Herausforderung: Innovation und Digitalisierung. Traditionell kümmerten sich in den früheren Jahrhunderten die Zünfte um das Handwerk. Sie überwachten die Qualität der Dienstleistungen und unterstützen ihre Mitglieder. Im Jahr 1862 wurden allerdings alle Zünfte aufgehoben. Die völlige Gewerbefreiheit brach aus: Jeder, der glaubte ein Handwerk zu beherrschen, durfte es ausüben. Das Ansehen der handwerklichen Berufe sank.
Im Jahr 1897 kam dann die Wendung. Das Handwerkerschutzgesetz wurde eingeführt und schuf die Grundlage für Qualitätskontrollen im Handwerk. In den darauffolgenden Jahren wurden dann die Handwerkskammern gegründet.

Die Handwerksbranche ist mittlerweile ohne die Anwendung neuester Technologien und digitaler Verfahren nicht mehr denkbar. Die Digitalisierung erschließt für das Handwerk neue Chancen und Möglichkeiten. Die Produktivität und Effizienz der Betriebe wird deutlich erhöht. Gerade mittelständische Unternehmen und kleine Betriebe bekommen damit die Möglichkeit mit anderen Unternehmen und der Industrie zusammenzuarbeiten.
Welche Handwerksberufe gibt es? 9 Kategorien für Berufe mit Handwerk
Bei über 130 Handwerksberufen ist für alle etwas dabei. Die einzelnen Berufe sind sehr unterschiedlich. Was alle angehenden Handwerker:innen mitbringen sollten, ist handwerkliches Geschick und jede Menge Kreativität und Tatendrang. Je nach Neigung und Interesse stehen den dir folgende Gewerbe zur Verfügung:
1 Handwerksberufe mit Holz (Holzhandwerk)
- Tischler/Schreiner
- Zimmerer (Holzbau)
- Drechsler (Holzbearbeitung)
- Boots- und Schiffbauer (Holzverarbeitung)
- Parkettleger (Holzbodenverlegung)
2 Berufe in Bau und Ausbau (Bau- und Ausbauhandwerk)
- Maurer und Betonbauer
- Stuckateure
- Dachdecker
- Rohrleitungsbauer
- Fliesen-, Platten- und Mosaikleger
- Steinmetz und Steinbildhauer
- Estrichleger
- Gerüstbauer
- Wärme-, Kälte-, Schallschutzisolierer
3 Berufe im Bekleidungs-, Textil- und Ledergewerbe (Bekleidungs-, Textil-, Lederhandwerk)
- Schneider
- Schuhmacher
- Sattler und Feintäschner
- Textilreiniger
- Modisten (Hutmacher)
- Textilgestalter
4 Berufe mit Metall und Elektronik (Elektrotechnik & Metallhandwerk)
- Metallbauer
- Elektroniker
- Feinwerkmechaniker
- Baumaschinenmechatroniker
- Chirurgiemechaniker
- Schmiede
- Kfz-Mechatroniker (einer der beliebtesten Berufe im Handwerk)
- Fahrzeugbauer (Karosseriebau)
- Maschinenbauer (handwerkliche Metallbearbeitung)

5 Gesundheits-, Körperpflege-, chemisches und Reinigungsgewerbe (Gesundheitsbranche, Schönheitsbranche)
- Friseure
- Kosmetiker (handwerksähnlich)
- Orthopädietechniker
- Feinoptiker/Augenoptiker
- Zahntechniker
- Hörakustiker
6 Handwerksberufe in der Lebensmittelindustrie (Lebensmittelhandwerk)
- Bäcker
- Konditoren
- Fleischer
- Brauer und Mälzer
- Müller (Mühlenbetrieb)

7 Handwerksberufe mit Glas, Papier und Keramik
- Glaser
- Glasbläser
- Keramiker (Ofensetzer, Töpfer)
- Buchbinder
- Porzellanmaler
- Edelsteinschleifer
- Papierverarbeiter (z. B. Papiermacher, Kartonagewarenhersteller)
8 Kunsthandwerk und Instrumentenbau
- Orgel- und Harmoniumbauer
- Geigenbauer
- Klavierbauer
- Goldschmiede
- Uhrmacher
9 Sanitär- und Versorgungstechnik
- Anlagenmechaniker (SHK)
- Kältetechniker (Klimatechnik)
- Installateur
- Brunnenbauer
- Rohrreiniger

Handwerkliche Berufe nach Art der Arbeit und anderen Faktoren
Handwerkliche Berufe für Frauen
Entgegen immer noch bestehenden Vorurteilen ist keines der handwerklichen Tätigkeitsfelder nur für Männer oder nur für Frauen geeignet. Ob du Hörakustikerin, Konstruktionsmechaniker, Konditorin, Elektronikerin, Friseur, Fahrzeuglackierer oder was auch immer bist – entscheide nach deinen Interessen und der Art der Arbeit, die dich erwartet.
Was sind die bestbezahlten Berufe im Handwerk?
Die bestbezahlten Berufe im Handwerk sind vor allem im komplexen technischen Bereich zu finden: Zum Beispiel können Fluggerätemechaniker in der Luftfahrttechnik mit bis zu 70.000 € Jahresgehalt rechnen. Meister:innen in der Orthopädietechnik, Elektrotechnik oder im Sanitär verdienen ebenfalls überdurchschnittlich gut. Ein Meisterbrief ist oft ein wichtiger Faktor, der deine Gehaltschancen erhöht. Spezialisierungen, Tarife in der Industrie und eine gut laufende Selbstständigkeit erhöhen das Gehalt ebenfalls.
Handwerkliche Berufe Liste: Zusammenfassende Tabelle
| Kategorie | Beruf | Meisterpflicht bei Selbstständigkeit |
|---|---|---|
| Bau- und Ausbauhandwerk | Dachdecker | Ja |
| Estrichleger | Nein | |
| Fliesen-, Platten-, Mosaikleger | Nein | |
| Gerüstbauer | Ja | |
| Maurer und Betonbauer | Ja | |
| Steinmetz und Steinbildhauer | Ja | |
| Stuckateure | Ja | |
| Wärme-, Kälte-, Schallschutzisolierer | Ja | |
| Bekleidungs-, Textil-, Lederhandwerk | Sattler und Feintäschner | Ja |
| Schuhmacher | Ja | |
| Schneider | Nein | |
| Textilreiniger | Nein | |
| Elektro- & Metallhandwerk | Chirurgiemechaniker | Ja |
| Elektroniker | Ja | |
| Fahrzeugbauer (Karosseriebau) | Ja | |
| Feinwerkmechaniker | Nein | |
| Kfz-Mechatroniker | Ja | |
| Metallbauer | Ja | |
| Schmiede | Nein | |
| Gesundheits- & Körperpflege | Augenoptiker | Ja |
| Friseure | Ja | |
| Hörakustiker | Ja | |
| Orthopädietechniker | Ja | |
| Zahntechniker | Ja | |
| Glas-, Papier-, Keramikhandwerk | Buchbinder | Ja |
| Glaser | Ja | |
| Glasbläser | Nein | |
| Keramiker | Nein | |
| Holzhandwerk | Boots- und Schiffbauer | Ja |
| Drechsler | Ja | |
| Parkettleger | Nein | |
| Tischler/Schreiner | Ja | |
| Zimmerer | Ja | |
| Instrumentenbau & Kunst | Geigenbauer | Ja |
| Goldschmiede | Ja | |
| Klavierbauer | Ja | |
| Orgelbauer | Ja | |
| Uhrmacher | Ja | |
| Lebensmittelhandwerk | Bäcker | Ja |
| Fleischer | Ja | |
| Konditoren | Ja | |
| Müller | Ja | |
| Sanitär- & Versorgungstechnik | Anlagenmechaniker (SHK) | Ja |
| Brunnenbauer | Ja | |
| Kältetechniker | Ja | |
| Rohrreiniger | Nein |
Art der Ausbildungsplätze im Handwerk
Die Ausbildungen im Handwerk finden dual statt. Das bedeutet, dass die angehenden Handwerker:innen in der Berufsschule und im Ausbildungsbetrieb ihr Handwerk lernen. Die Ausbildung wird ergänzt durch eine überbetriebliche Ausbildung. Das sind Lehrgänge in den Ausbildungszentren des Handwerks. Dort werden die Inhalte vermittelt, die die Auszubildenden im Betrieb nicht erlernen können.
Im Anschluss an die Ausbildung haben Handwerker:innen die Möglichkeit ihre Meisterprüfung abzulegen und sich selbstständig zu machen. Viele lassen sich zu Techniker:innen weiterbilden oder absolvieren ein Studium an einer Hochschule.
Haben handwerkliche Berufe eine gute Zukunft?
Das Handwerk ist „die Wirtschaftsmacht von nebenan“. So zumindest bewirbt es der deutsche Handwerkskammertag. Die Beschreibung ist treffend. In Deutschland sind über fünf Millionen Handwerker:innen im Einsatz, die sich um die Belange ihrer Kund:innen kümmern. In Zeiten von Do-it-yourself stellt sich allerdings die Frage: Braucht es überhaupt noch professionelles Handwerk?
Handwerk ist wichtig für Wirtschaft und Gesellschaft
Das heimische Handwerk erfüllt für Wirtschaft und Gesellschaft wichtige Aufgaben. Es sichert durch moderne Aus-und Weiterbildungsangebote das hohe handwerkliche Qualitätsniveau.
Das Handwerk gehört zur deutschen Branchenstruktur und ist somit am Erfolg der Wirtschaft beteiligt. Handwerker:innen sichern durch ihre Arbeit eine flächendeckende Versorgung mit ihren qualitativ hochwertigen Handwerksprodukten und Dienstleistungen. Genau aus diesen Gründen sind sie aus Wirtschaft und Gesellschaft nicht mehr wegzudenken.
Laut dem Statistischen Bundesamt gibt es in Deutschland rund 557 000 Handwerksunternehmen. Darin finden circa 5,3 Millionen Menschen einen Arbeitsplatz. Eine stolze Zahl und ein Beleg dafür, dass die Handwerksunternehmen zahlreiche Arbeitsplätze auf dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stellen. Die Handwerksbranche ist somit ein wichtiger Bestandteil für die deutsche Wirtschaft.
4 Gründe, warum Handwerker für Kunden wichtig sind
- Handwerkliche Fähigkeiten: An erster Stelle stehen die handwerklichen Fähigkeiten. Räumliches Denken, eine gute Auge-Hand-Koordination oder präzises Arbeiten sind Fähigkeiten, die ausgelernte Handwerker:innen mitbringen.
- Lösungsorientiertes Arbeiten: Professionellen Handwerker:innen bringt nichts so schnell aus der Ruhe. Bei eventuell auftretenden Problemen können sie aus ihrem Erfahrungsschatz schöpfen und schnell eine Lösung finden. So scheitert kein Projekt an einem auftretenden Problem.
- Kreativität: Wer gerne ein individuelles Projekt in seinem Eigenheim verwirklichen möchte, der benötigt Kreativität. Mit dieser Gabe ist nicht jeder Mensch gesegnet. Umso besser, dass ein professioneller Handwerker auch jede Menge Kreativität und einen Sinn für Ästhetik mitbringt. Er oder sie erstellt ein innovatives Gestaltungskonzept für die Kunden und setzt dies zielsicher um.
- Körperliche Belastbarkeit: In handwerklichen Berufen wird der Körper häufig schwer belastet. Kein Wunder, dass gelernte Handwerker:innen eine gute Fitness und Kondition mitbringen. Kunden, die gerne ein Projekt umsetzen, aber dazu körperlich nicht mehr in der Lage sind, profitieren davon.
Fakt ist: Professionelle Handwerker:innen sind gefragt. Oft scheitern Do-it-yourself-Projekte an mangelndem Fachwissen und der richtigen Umsetzung. Als Profi im Handwerk hilfst du Menschen, ihre Ideen an Haus und Hof zu verwirklichen.

Weiterbildung und Karriere in handwerklichen Berufen
Einmal Handwerker, immer Handwerker? Weit gefehlt, denn das Handwerk bietet vielseitige Möglichkeiten zur beruflichen Weiterbildung.
Der Spruch „Wer nur das tut was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist“ beinhaltet eine große Portion Wahrheit. Das Handwerk steht für lebenslanges Lernen. Qualifiziertes Personal ist ein Wettbewerbsvorteil für Unternehmen. Der Schlüssel dazu sind stetige Weiterbildungen und Aufstiegsmöglichkeiten.
Meisterhaft: Klassische Aufstiegsmöglichkeit im Handwerk
Mit dem Meisterbrief in der Tasche kannst du dich selbstständig machen und deinen eigenen Betrieb aufbauen. Neben betriebswirtschaftlichen und kaufmännischen Kenntnissen, lernst du als Meisteranwärter:in auch rechtliche und berufspädagogische Kenntnisse. Die Meisterprüfung ist der erste Schritt zum beruflichen Aufstieg im Handwerk.
Weiterbildung zum/zur Techniker:in
Bereits mit einem Jahr Berufserfahrung kannst du dich zum „Staatlich geprüften Techniker“ weiterbilden lassen. Im Gegensatz zur Meisterprüfung müssen hier lediglich theoretische Prüfungen abgelegt werden.
Weiterbildung zum/zur Fachwirt:in
Menschen, die gerne ein Team anleiten und Führungsaufgaben übernehmen möchten, sind mit der Weiterbildung zum Fachwirt gut beraten. Die betriebswirtschaftlich ausgerichtete Weiterbildung ermöglicht die Übernahme von leitenden Funktionen im Betrieb.
Aufstiegsfortbildung zum/zur Betriebswirt:in
Mit einem abgeschlossenem Meister oder Fachwirt ist es möglich, die Aufstiegsfortbildung zum Betriebswirt zu machen. Der inhaltliche Schwerpunkt liegt darauf, wie betriebswirtschaftliche Zusammenhänge funktionieren. Am Ende der Fortbildung bist du in der Lage, einen Betrieb erfolgreich zu führen.
Akademische Laufbahn und duale Studiengänge nach Ausbildung im Handwerk
Ausgelernten Handwerker:innen wird unter bestimmten Voraussetzungen ein Studium oder duales Studium an einer Universität ermöglicht. Als Meister, Fachwirt oder Techniker ist diese Möglichkeit gegeben. Mehrjährige Berufserfahrung kann ebenfalls zum Studium in einer bestimmten Fachrichtung berechtigen.
Für finanzielle Unterstützung ist gesorgt
Die Teilnahme an Weiterbildungsmöglichkeiten wird vom Staat finanziell unterstützt. Das sogenannte Aufstiegs-BAföG unterstützt alle Aufstiegsfortbildungen im Handwerk. Je nach Bundesland gibt es zusätzlich spezielle Programme zur finanziellen Förderung.
Fazit: Finde dein Traum-Handwerk
Das Handwerk ist ein sehr vielfältiges Gebiet: Es gibt weit mehr Möglichkeiten, als viele zunächst schätzen würden. Es lohnt sich, dich genauer über die verschiedenen Felder im Handwerk zu informieren – vielleicht ist auch dein Traumberuf dabei!
