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Ist Schreiner ein Beruf mit Zukunft? Gehalt + Aussichten
12. September 2025Hat man als Tischler Zukunftsaussichten, die sich lohnen? Lies hier, ob die Schreinerei das richtige für dich sein könnte!
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Inhaltsverzeichnis
Kurz vor dem Schulabschluss stellt sich für jede:n Schulabgänger:in die Frage: was nun? Es gibt zahlreiche Möglichkeiten. Wer sich dafür entscheidet, eine Ausbildung zu beginnen, steht vor der Wahl aus 324 anerkannten Ausbildungsberufen, die es in Deutschland gibt (Statista, 2020).
Wer einen sicheren Job für die Zukunft haben möchte, der sollte eine Ausbildung als Schreiner:in/Tischler:in machen, denn: Das Berufsbild des Schreiners ist nachgefragt wie nie, und die Nachfrage nach begabten Nachfolger:innen in Schreinerei-Betrieben wird in den nächsten Jahren nur noch größer werden.
Was ist ein Schreiner / Tischler?
Berufsbild und Geschichte
Schreiner:innen, auch bekannt als Tischler:innen, sind Fachkräfte im Handwerk, die sich auf die Verarbeitung von Holz und den Bau von Möbelstücken, Türen, Fenstern und anderen Holzkonstruktionen spezialisiert haben. Der Beruf erfordert handwerkliches Geschick, kreative Fähigkeiten und ein tiefgreifendes Verständnis für verschiedene Holzarten und ihre Verwendungsmöglichkeiten.
Traditionell waren Tischler:innen hauptsächlich im Bereich des Innenausbaus tätig, aber heutzutage kann das Tischlerhandwerk auch im Baugewerbe, im Messebau oder bei der Restaurierung historischer Gebäude vielseitig eingesetzt werden.
Darüber hinaus spielt der Schreinerberuf auch eine wichtige Rolle im ökologischen Bauen, da Holz als nachwachsender Rohstoff immer mehr an Bedeutung gewinnt.
Das Handwerk des Schreiners ist ein traditionsreiches und vielseitiges Berufsfeld. Neben der Fingerfertigkeit ist ebenso Kreativität und die Freude am Arbeiten mit Holz gefragt.
Wer gerne Neues mit seinen eigenen Händen erschafft, keine Angst vor der Arbeit mit Maschinen hat und der Kreativität freien Lauf lassen möchte, ist im Tischler-Handwerk genau richtig.
Aufgaben eines Tischlers
Als Schreiner:in oder Tischler:in fertigt man Gegenstände aus Holz wie Möbel, Türen oder Fenster im Betrieb an und ist ebenso für die Montage vor Ort bei Kund:innen verantwortlich.
Schreiner:innen verwenden eine Vielzahl von Werkzeugen, wie Sägen, Hobel, Fräsen und Schleifmaschinen, um Holz zu bearbeiten und maßgeschneiderte Produkte herzustellen. Von der Planung und Gestaltung bis hin zur finalen Fertigung sind Schreiner:innen für den gesamten Prozess verantwortlich. Dabei kommt es oft auf millimetergenaue Präzision an, um hochwertige Ergebnisse zu erzielen.
Wichtige Fähigkeiten von Tischler:innen:
- Präzises Arbeiten mit Maschinen und Werkzeugen
- Mathematik und exaktes Planen von Projekten mit CAD-Software
- Sinn für Gestaltung und ein Auge für Details (Möbelstücke sind ein wichtiger optischer Faktor in jedem Haus)
- Gute Kommunikation für Kundeninteraktionen

Warum heißt es "Schreiner" und "Tischler"?
Sowohl die Bezeichnung "Tischler" als auch der Name "Schreiner" kommen daher, dass diese Handwerksleute für die Herstellung von Tischen neben anderen Möbeln zuständig waren. Der Esstisch wurde früher nur je nach Region unterschiedlich bezeichnet: Als "Tisch", "Schrein" oder auch "Kiste".
Ist Tischler und Schreiner das Gleiche?
Normalerweise werden die Berufsbezeichnungen Tischler:in und Schreiner:in gleichbedeutend verwendet. Die offizielle Bezeichnung lautet Tischler/Tischlerin. In unterschiedlichen Regionen Deutschlands sind in der Umgangssprache entweder Tischler:in oder Schreiner:in gebräuchlicher. Es ist aber damit dasselbe Berufsbild gemeint.
Tischler vs Zimmermann vs Drechsler: Was ist der Unterschied?
Der Vergleich mit anderen Berufen in der Holzverarbeitung geht am einfachsten nach der Größe der verarbeiteten Stücke: Zimmerleute arbeiten mit großen Bauteilen wie Dachkonstruktionen, Tischler:innen verarbeiten mittlere Stücke wie Möbel und Innenausstattung und Drechsler:innen erschaffen oft kleine, Kunstvolle Bauteile wie Knäufe, die teilweise auch aus anderen Materialien als Holz bestehen.
Ist Tischler ein Beruf mit Zukunft?
Hohe Nachfrage unter Kund:innen
Immer mehr Menschen verlassen sich lieber auf das Können und die Fingerfertigkeit eines Profis, wenn es beispielsweise um den Innenausbau, Renovierungen oder den Bau eines Hauses geht. Gebaut wird immer und Gegenstände aus Holz werden immer beliebter. Als Alternative zur Massenproduktion wollen viele Menschen lieber maßgefertigte Produkte.
Ein weiterer Punkt ist der direkte Kundenkontakt: Viele Menschen legen Wert auf persönliche Beratung durch Profis, die genau nach ihren Wünschen arbeiten. Unpersönliche Massenfirmen können das nicht leisten, ein lokaler Handwerksbetrieb dagegen schon.
Die Nachfrage ist also hoch und wird es vermutlich auch bleiben.
Mangel an Handwerker:innen
Überall fehlen junge, motivierte Auszubildende im Handwerk. Die gestiegene Nachfrage in Kombination mit dem demografischen Wandel in Deutschland hat dafür gesorgt, dass viele Ausbildungsstellen nicht besetzt werden können: Viele Handwerker:innen gehen in Rente, und es kommen nicht genügend junge Menschen nach, die eine Ausbildung im Handwerk machen wollen. Die Zahl der Ausbildungsplätze ist demnach hoch und ein Ausbildungsplatz für interessierte Schulabgänger:innen fast garantiert.
Vielseitige Einsatzbereiche
Schon jetzt sind die Einsatzbereiche der Tischlerei vielfältig: Du findest potenzielle Arbeitsplätze in kleinen und mittleren Handwerksbetrieben in der Werkstatt oder einer Fertigungshalle. Andere Arbeitsorte sind Baustellen/Bautischlereien, Holzwarenhersteller, Baumärkte, Möbelhäuser, Theater mit eigener Tischlerei, Messebauunternehmen oder Betriebe des Schiffbaus. Schreiner:innen werden also an vielen Orten gebraucht.

Hat der Tischler-Beruf Zukunftschancen und bleibt sicher?
Die Tischlerei ist definitiv ein sicheres Berufsbild auch für die Zukunft. Holz ist ein nachwachsender Rohstoff und nachhaltige Produkte werden immer beliebter und wichtiger. Wenn es um die Sanierung und Erhaltung historischer Gebäude geht, sind Expert:innen für Holzarbeiten ebenfalls unverzichtbar.
In einer Zeit, in der viele Sorge haben, ihr Beruf würde durch KI oder Roboter ersetzt werden, können Menschen im Handwerk beruhigter sein. Das Automatisierungspotenzial in der Tischlerei ist vergleichsweise niedrig und kann hier eher ein Vorteil sein, wenn bessere Maschinen dir in Zukunft schwere oder unangenehme Arbeiten erleichtern oder abnehmen können. Zu nennen sind hier zum Beispiel Innovationen mit 3D-Druck und CNC-Maschinen. Auch die zunehmende Verwendung von Augmented Reality kann interessant werden, wenn es um die Planung von Inneneinrichtungen geht. Je mehr Interesse du an solchen Ideen hast, desto mehr kannst du mit dem Tischler-Beruf am Puls der Zeit bleiben und das Berufsbild selbst mit weiterentwickeln.

Weiterbildungen und Aufstiegschancen eines Tischlers
Nach der Ausbildung muss noch lange nicht Schluss sein. Denn mit der abgeschlossenen Ausbildung und dem Gesellenbrief in der Hand stehen zahlreiche Türen offen. Zum einen können berufliche Weiterbildungen gemacht werden, mit denen ein Titel erworben und eine höhere Position angestrebt werden kann.
Zum anderen kann ein:e Tischler:in jederzeit Lehrgänge und Seminare besuchen, um sein oder ihr Wissen zu erweitern und für neue Trends bei Kundenwünschen bestens gewappnet zu sein. Auch ein Studium ist beispielsweise nach der Weiterbildung zum Meister möglich.
Mit einer abgeschlossenen Ausbildung stehen dir neben der Meisterschule verschiedene weiterführende Ausbildungswege offen: Beliebt ist zum Beispiel die Ausbildung zum/zur Staatlich geprüften Holztechniker:in. In dieser Rolle stehst du zwischen Facharbeiter:in und Ingenieur:in. Auch ein Studium kann infrage kommen, zum Beispiel in der Architektur, im Innenausbau oder als Lehrkraft in der Berufsschule. Nicht zuletzt kannst du, wie in vielen Handwerksberufen, mit einiger Erfahrung auch deinen eigenen Betrieb führen.
Letztendlich steht eines fest: als Schreiner:in gibt es keine Grenze nach oben. Denn wer sich fleißig weiterbildet, hat definitiv einen zukunftssicheren Job, der schon fast eine Jobgarantie mit sich bringt.
Die Tischlerausbildung: Gehalt und Voraussetzungen
Voraussetzungen zur Ausbildung
Um Schreiner:in zu werden, musst du zunächst eine dreijährige Ausbildung absolvieren. Dafür reicht ein Hauptschulabschluss. Aber auch Kandidat:innen mit höheren Abschlüssen sind im Handwerk gern gesehen. Die Ausbildung ist bei allen Schulabgänger:innen beliebt: mit 21% Hauptschüler*innen, 41% Mittlere Reife und 33% Abiturient*innen sind die Schulabschlüsse der Auszubildenden recht ausgeglichen. Die wichtigsten Schulfächer sind Mathematik, Physik, Chemie und Werken / Technik.
Der Frauenanteil ist gering und es gibt wie bei vielen Handwerksthemen hier noch Vorurteile. Wenn das Arbeiten mit Holz deine Leidenschaft ist, lass dich davon nicht abschrecken: Tischler:innen werden gesucht und der Frauenanteil steigt langsam. Vernetz dich!
Am besten machst du vor der Ausbildung ein Praktikum, um dir sicher zu sein, dass der Beruf wirklich zu dir passt.
Ausbildungsvergütung: So viel verdient man als Schreiner:in in Ausbildung
2024 lag das durchschnittliche Ausbildungsgehalt von Tischler:innen in Ausbildung zwischen knapp 800 und gut 1000 Euro monatlich, je nach Ausbildungsjahr.
Nach der Ausbildung: So viel verdient ein:e Tischler:in
Nach der Ausbildung liegt laut Stepstone das Mediangehalt von Schreiner:innen in Deutschland bei 34000 Euro im Jahr. Als fertig ausgebildete:r Tischler:in kannst du zum Einstieg mit 2000–3000 Euro brutto/monatlich rechnen, mit Berufserfahrung 4000 oder als Meister:in Führungspositionen bis zu 6000 Euro brutto.
Fazit: Tischler:in – ein schöner Beruf mit Zukunftschancen
Der Tischlerberuf hat Zukunft, da die Nachfrage nach maßgefertigten, qualitativ hochwertigen Holzmöbeln und -konstruktionen in einer Welt, die sich zunehmend auf Individualität und Nachhaltigkeit konzentriert, bestehen bleibt. Mit dem wachsenden Interesse an handgefertigten Produkten und maßgeschneiderten Lösungen wird die Tischlerei weiterhin gefragt sein. Darüber hinaus gewinnt Holz als nachhaltiger Baustoff immer mehr an Bedeutung, was die Tischlerberufe in Bereichen wie Innenausbau und Möbelherstellung zukunftsfähig macht.
Wenn dir Zukunftssicherheit wichtig ist und du kreativ und geschickt mit deinen Händen arbeiten kannst, kann diese Karriere für dich die richtige sein. Eine Leidenschaft für Holz und die Fähigkeit, präzise zu arbeiten, sind ebenfalls entscheidende Faktoren. Zusätzlich sollten angehende Tischler:innen bereit sein, sich kontinuierlich weiterzubilden und mit neuen Technologien und Entwicklungen in der Holzbearbeitung vertraut zu machen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Kurz gesagt: Du hast Lust auf Handwerk? Dann leg los!
Ressourcen für mehr Info über die Ausbildung und die Zukunft des Tischlerei-Handwerks:
