Dielen oder Parkett? Arten von Holzböden und welcher am besten zu dir passt
13. November 2025Du musst dich zwischen Dielen oder Parkett entscheiden? Lies hier die Vor- und Nachteile der Holzboden-Arten und fĂĽr wen sie geeignet sind.
Inhaltsverzeichnis
Die Möbel sind bestellt, die Kartons sind gepackt: jetzt fehlt nur noch der richtige Fußboden für das neue Eigenheim. Die Auswahl bei dem/der Schreiner:in ist groß. Parkett, Kork oder doch Dielen - was soll ich nur nehmen? Die verschiedenen Böden bringen ganz unterschiedliche Vor- und Nachteile mit sich. Mit unserem Fußboden-Check findest du den passenden Fußboden.
Verschiedene Holzböden: Arten und zu wem sie passen
Ein Holzboden gehört typischerweise zu einer von zwei Varianten: Parkett oder Dielen.
Was ist Parkett und was sind die Vorteile?
Ein Parkett-Holzboden besteht aus kleineren Holzstücken (Stäben), die zu Mustern wie Fischgrät oder Schiffsboden verlegt werden. Dadurch hast du mit Parkettboden viele individuelle Gestaltungsmöglichkeiten und verschiedene Muster, die du gut an unterschiedliche Raumgrößen anpassen kannst und die von verspielt zu elegant reichen können.

Die Eigenschaften von Dielen-Holzboden
Statt kleine Stücke aneinanderzureihen, werden Dielen oft als Raumlängen genutzt. Bis zu 6 Meter können sie lang sein und meist 120 bis 150 mm breit.
Die Verlegung der Dielen ist vielfältig. Kleben, klammern, schrauben oder nageln - alles ist möglich! Mit Öl behandelt können Dielen Feuchtigkeit aufnehmen bzw. abgeben und tragen so zu einem guten Raumklima bei. Allerdings ist der Aufwand für den Aufbau sehr hoch, sodass ein Dielenboden nachträglich nur mit erheblichen Nebenarbeiten (z.B. Türkürzung aufgrund der Dicke) verlegt werden kann.
Ein Dielenboden wirkt besonders authentisch und großzügig, wodurch er gut zum Landhausstil in großen Räume passt.

Ăśbersicht: Die Unterschiede zwischen Parkett und Dielen
| Merkmal | Dielen | Parkett |
|---|---|---|
| Format | Lang, breit | Kurz, schmal |
| Optik | Ruhig, natĂĽrlich, rustikal | Vielseitig, elegant, individuell |
| Verlegemuster | Parallel, versetzte Stöße | Fischgrät, Schiffsboden, Würfel |
| Holzart-Auswahl | Meist Eiche, Kiefer, Lärche | Viele Holzarten möglich |
| Renovierbarkeit | Sehr gut (mehrfach abschleifbar) | Sehr gut (je nach Dicke der Nutzschicht) |
| Preis | Tendenziell höhere Investition | Flexibel, oft günstiger |
| Verlegung | Anspruchsvoll | (Fertig-)Parkett oft einfacher, möglich für Heimwerker:innen |
| Raumwirkung | Großzügig, imposant, ideal für Landhausstil und große Räume | Individuell, je nach Muster |
Tabelle: Vergleich Parkett und Dielen
Welches Holz ist das richtige?
Parkett und Dielen können aus verschiedenen Holzarten gemacht werden. Bei allen ist zu beachten, dass Holzböden sich über die Zeit verändern und aus Einflüsse von Licht und Temperatur reagieren. Beliebte Holzarten für Parkett und Dielen sind zum Beispiel:
| Holzart | Vorteile |
|---|---|
| Eiche, Esche | Beanspruchbar, langlebig |
| Buche, Birke, Ahorn | Hell und modern |
| Nussbaum, Kirschbaum, Mahagoni | Dunkler, edle Optik |
| Kiefer, Fichte | Rustikal, gemĂĽtlich |
Tabelle: Vergleich von Holzarten für Holzböden

Mehrschicht- vs Massiv-Holzboden
Sowohl Dielen als auch Parkett kann in einer Mehrschicht- oder einer Massivvariante verlegt werden. Massivparkett bzw. Massivdielen bestehen komplett aus Holz. Mehrschichtparkett (auch Fertigparkett genannt) und Mehrschichtdielen sind aus mehreren Schichten zusammengesetzt, wobei nur die oberste aus Echtholz ist.
Die Massivholzvariante kann immer wieder abgeschliffen werden und ist somit mehrfach renovierbar und langlebig. Die MehrschichtausfĂĽhrung ist dagegen stabiler und oft gĂĽnstiger.
Laminat versus Parkett vs Kork & Co.
Wenn du noch nicht zu 100% auf einen Holzboden festgelegt bist, lohnt sich ein Vergleich zu anderen Materialien im Vorfeld.
Zum Beispiel Kork kann nicht nur als Flaschenverschluss verwendet werden. Das Material besteht aus zerkleinerter Rinde der Korkeiche gemischt mit möglichst viel Bindemittel, also 100 Prozent naturbelassen. Da der Baum nach dem Schälen stehen bleibt, ist dieser Fußboden sehr umweltfreundlich. Ein besonderer Vorteil ist die isolierende Wirkung des Fußbodens sowie das Schlucken aller Geräusche, inklusive Trittschall. Auf der anderen Seite ist ein Fußboden aus Kork im Vergleich zum Parkett nur halb so lange haltbar. Auf Sonnenlicht reagiert das Material sehr empfindlich und kann sich verfärben. Außerdem muss darauf geachtet werden, dass der Boden nicht zu nass wird, da Kork aufquellen kann.
Laminat kann optisch oft kaum von Parkettboden unterschieden werden, besteht aber statt aus Echtholz aus einer Mischung von Schichten aus verschiedenen Materialien, unter anderem einer hochverdichteten Faserplatte und Dekorpapier mit Melaminharz. Wer großen Wert auf das Gefühl von Holz legt, bekommt dies mit Laminat nicht. Andererseits ist Laminat oft günstiger, leichter zu verlegen und pflegeleichter, da es weder geschliffen noch geölt werden muss.

Holzboden verlegen: Heimwerken oder Profi-Arbeit?
Schwimmend vs verklebt
Sowohl Dielen als auch Parkett können einerseits schwimmend und andererseits verklebt verlegt werden.
Schwimmende Bodenverlegung heißt “schwimmend”, weil der Boden nicht fest mit dem Untergrund verbunden ist, sondern lose auf einer Unterlage (z. B. Trittschalldämmung) aufliegt. Die Dielen oder das Parkett sind hierbei meist durch Klick- oder Nut-Feder-Systeme miteinander verbunden, aber nicht mit dem Unterboden verklebt. Das ist einfacher und günstiger als den Boden zu verkleben, ist aber weniger stabil und bietet eine schlechtere Schalldämmung: Der Boden kann etwas hohl klingen. Beim Verkleben wird der Holzboden direkt mit dem Untergrund (z. B. Estrich) verklebt. Dies ist typisch für Massivholzdielen oder mehrschichtige Parkettböden. Das ist stabiler und langlebiger, aber auch aufwändiger und teurer.
Dielen verlegen
Dielen werden oft auf Balken verschraubt oder verklebt. Das präzise Ausrichten und Anpassen besonders bei Massivholzdielen ist anspruchsvoll. Für Heimwerker mit Erfahrung und Werkzeug ist das möglicherweise machbar, aber zeitaufwendig. Exaktes Arbeiten und Erfahrung sind gefragt, also ist ein:e Profi-Handwerker:in hier oft die beste Wahl.

Parkett verlegen
Parkett, oft als Klick-System, ist einfacher. Schwimmend verlegt, wird es auf Dämmatten geklickt. Das kann auch für Anfänger:innen machbar sein. Mit Säge, Schlagklotz und einer Portion Motivation kann ein schwimmend verlegtes Fertigparkett in 1–2 Tagen erledigt sein. Verklebtes Parkett erfordert einen ebenen Untergrund und exaktes Arbeiten mit Kleber. Das ist wiederum nur für geduldige Heimwerker:innen mit Vorkenntnissen geeignet. Für anspruchsvolle Muster empfiehlt sich ebenfalls ein Profi.
Fazit
Kurz gesagt: Schwimmendes Klick-Parkett ist am heimwerkerfreundlichsten, verschraubte Dielen am schwierigsten. Wenn du dir unsicher bist oder Wert auf ein perfektes Ergebnis legst, ist es immer ratsam, Profis zu beauftragen. So sparst du Zeit, Nerven und vermeidest teure Fehler.
Was ist teurer: Dielen oder Parkett?
Dielen sind meist teurer als Parkett, vor allem bei Massivholzdielen. Fertigparkett ist oft die günstigste Echtholz-Variante, während exklusive Verlegemuster oder besonders edle Hölzer die Preise in die Höhe treiben können.
Die teuerste Option ist Tafelparkett mit exotischen Hölzern, gefolgt von Massivholzdielen und Massivparkett. Günstigere Alternativen wie Mehrschichtparkett, Furnierparkett oder Bambus bieten eine gute Balance zwischen Preis und Qualität. Laminat ist die günstigste Option, aber kein echter Holzboden.
Der passende FuĂźboden: Lass dich von dem/der Schreiner:in deines Vertrauens beraten!
Es lässt sich festhalten, dass die verschiedenen Fußböden auch unterschiedliche Vor- und Nachteile mit sich bringen. Oft ist es eine Preis- oder Raumfrage, die letztendlich zur Entscheidung für einen Fußboden führen. In jedem Fall empfiehlt sich ein Beratungsgespräch beim Profi. So findest du den für dich individuell besten Fußboden. Nutze unseren Handwerks-Finder und suche dir einen Top-Handwerksbetrieb in deiner Nähe aus →

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