4 Top-Tipps: Wie du Holz vor Witterung schützen kannst

20. November 2025

Du hast viel Holz im Außenbereich und fragst dich, wie du Holz wasserfest machen kannst? Erfahre hier, wie du Holz vor Witterung schützt.

Zerfallendes Holz im Wald, Nahaufnahme eines morschen Baumstamms Foto von effy bitton

Holz ist aus gutem Grund ein beliebtes Material für Möbel und Bauelemente im Außenbereich: Ein Holzzaun, ein hübsches Gartenhaus, hölzerne Gartenbänke oder Holzdielen auf der Terrasse. Es wirkt warm und gemütlich und passt zur natürlichen Umgebung im Garten. Allerdings benötigt Holz draußen regelmäßige Pflegemaßnahmen. Sonst kann es schimmeln, faulen und schneller kaputt gehen, als man denkt.

Verschiedene Wettereinflüsse und Schädlinge setzen Holz oft sehr zu. Damit man lange Freude an seinen Holzmöbeln und der Terrasse mit Holzbelag hat, empfiehlt es sich, das Holz im Außenbereich gut zu pflegen und abzuschirmen. Vor allem, Holz am Boden vor Feuchtigkeit schützen, ist nicht einfach. In diesem Artikel findest du vier hilfreiche Tipps, um Holz im Außenbereich vor Witterungseinflüssen wie Regen, Wind oder UV-Strahlung optimal zu schützen.

Einleitung: Warum sollte ich Holz vor Nässe und äußeren Einflüssen schützen?

Folgen von Wasser und Feuchtigkeit für Holz

Zu den direkten Folgen von Feuchtigkeit am Holz gehört das Quellen und Schwinden. Holz nimmt Wasser auf und gibt es wieder ab. Durch diese Bewegung kann es sich verziehen und Risse bekommen. Fugen und Verbindungen (wie zum Beispiel bei Terrassendielen) können dadurch undicht werden.

Bei dauerhafter Durchfeuchtung (z. B. durch Regen, Bodenkontakt oder Kondenswasser) wird Holz anfällig für weitere Schäden: Die Feuchtigkeit fördert die Zellulose-Zersetzung durch Bakterien und Pilze sowie Frostschäden.

UV-Strahlung und ihre Wirkung auf Holz

Das UV-Licht in Sonneneinstrahlung kann mit der Zeit den Stoff Lignin in Holz zersetzen. Lignin ist der "natürliche Klebstoff" im Holz. Durch die Zersetzung wird das Holz grau und die Oberfläche verwittert immer mehr.

Temperaturschwankungen, Frost und ihre Folgen für Holz im Außenbereich

Holz ist ein natürlicher Stoff, der auf Temperaturänderungen reagiert: Es dehnt sich bei Wärme aus und zieht sich bei Kälte zusammen. Bei starken Temperaturschwankungen (Hitze und dann Frost) führt das zu Rissbildung (insbesondere bei ungeschütztem Holz). Außerdem kann sich das Holz durch die ungleichmäßige Spannung verziehen. Gefrorenes Wasser im Holz kann die Holzsstruktur von innen aufsprengen.

Nahaufnahme von Holz mit Rissen und sichtbarer Maserung
Foto von Ksenia auf Unsplash

Schimmel, Pilze und Schädlinge

Feuchtigkeit in Kombination mit Wärme fördert Schimmel bzw. Pilze wie zum Beispiel Bläuepilze oder den Hausschwamm. Du erkennst sie daran, dass sich das Holz mit blauen oder schwarzen Flecken verfärbt. Mit der Zeit führt der Pilzbefall zur Zersetzung der Holzstruktur (Braunfäule, Moderfäule). Das ist besonders bei tragenden Konstruktionen aus Holz gefährlich, wenn das kaputte Holz das Gewicht nicht mehr tragen kann und vielleicht etwas dadurch zusammenstürzt.

Pilze wachsen an Holzstamm im Wald
Foto von Colin Fearing

Auch Schädlingsbefall kann die Tragfähigkeit von Holzkonstruktionen beschädigen. Insekten wie der Holzwurm oder der Hausbock und Termiten nagen Gänge ins Holz und durchlöchern das Material immer weiter, bis es eine schwammartige Struktur hat und am Ende komplett. zerstört werden kann.

Von Insekten zerfressenes Holz mit Fraßspuren und Larven
Foto von Petr Ganaj

Mechanische Abnutzung

Zuletzt können Wind und Regen auch durch die mechanische Reibung das Holz über die Zeit erodieren.

1. Holz-Schutz durch Überdachung oder Abschirmung

Balken vor Regen schützen

Den besten Schutz vor Wettereinflüssen bieten vor allem große Dachüberstände. Besonders Wandkonstruktionen aus Holz wie Balken werden dadurch optimal vor Regen, Schnee und UV-Strahlung bewahrt. Spritzwasser und Temperaturschwankungen können das Holz aber weiterhin im Verlauf der Zeit beschädigen.

Feuchtigkeitssperre am Gartenhaus

Die Feuchtigkeitssperre am Gartenhaus ist ein gutes Beispiel für konstruktiven Holzschutz. In der Außenverkleidung (z.B. hinter der Dachpappe) wird hierbei eine diffusionsoffene Folie angebracht. Diese Folie lässt Dampf nach außen entweichen, blockert aber den Eintritt von flüssigem Wasser wie Regen und Spritzwasser. Damit wird verhindert, dass Feuchtigkeit von außen ins Holz zieht. Es gibt einen solchen Feuchtigkeitsschutz auch für Dampf, der im Inneren des Gartenhauses entsteht: Das nennt sich Dampfsperre und ist vor allem für gedämmte Gartenhäuser relevant, um Schimmel im Innenraum durch Kondenswasser zu vermeiden.

Gartenhaus aus Holz in einem gepflegten Garten mit Terrasse und Sitzbereich
Foto von Sandu Muresan

2. Erdkontakt vermeiden: Holz am Boden vor Feuchtigkeit schützen

Holzschutz durch Trennen vom feuchten Boden (konstruktiver Holzschutz)

Durch direkten Kontakt mit feuchten Stellen, wie dem Erdreich, kann Holz faulen. Sämtliche Holzbauteile im Außenbereich sollten deshalb nicht direkt in die Erde eingegraben werden. Kein Holzschutz kann dem dauerhaft feuchten Erdboden entgegenwirken. Ein erster Tipp, um Fäulnis zu vermeiden, kann sein, das Holz mithilfe von Kies und Steinen vor einem direkten Kontakt mit dem Boden zu schützen. Die Zwischenräume hier erlauben eine Belüftung des Holzes und verhindern Staunässe. Die Zwischenschicht hält die Feuchtigkeit aus dem Boden davon ab, ins Holz zu ziehen.

Eine noch effektivere Möglichkeit für den Feuchtigkeitsschutz ist es, das Holz vom Untergrund loszulösen. Gemacht wird das vorzugsweise mit Metallankern. Der Holzpfosten endet über der Erde und wird in einen verzinkten oder feuerverzinkten Pfostenanker eingelassen. Diese werden dann im Fundament aus Beton verankert. Um Spritzwasser zu vermeiden, sollte mindestens 10–15 cm Abstand zwischen dem Erdreich und dem Holz sein.

Holz im Erdreich schützen

Manchmal lässt es sich nicht vermeiden, dass Holz Kontakt mit dem Erdreich hat. Zum Beispiel, wenn Zaunpfosten aus Holz in die Erde eingegraben werden müssen. Um Holzpfosten in der Erde bestmöglich zu schützen, solltest du dich auf jeden Fall für besonders widerstandsfähiges Holz entscheiden: Zum Beispiel sind Eiche und Robinie für Ihre Witterungsbeständigkeit bekannt. Neben einer Imprägnierung (siehe unten) kannst du dich auch für eine Ummantelung der Holzpfosten entscheiden: Der direkte Erdkontakt wird hier durch eine Kunststoff- oder Edelstahlhülse verhindert, die im Boden steht und der der Pfosten steckt. Alternativ kann der Pfosten in einen Betonsockel (Betonkragen) gegossen werden, der als "Schürze" Feuchtigkeit abhält.

3. Mit Holzschutzmittel imprägnieren

Wenn allerdings Holzbauteile im Außenbereich immer wieder feucht werden, alle anderen Schutzmaßnahmen, die baulicher Natur sind, nicht greifen und Fäulnis droht, sollte schließlich zu speziellen Holzbehandlungsmitteln gegriffen werden.

Anstrich vs Imprägnieren

Während bei einem Anstrich nur die Oberfläche des Holzes behandelt wird, ist eine Imprägnierung dadurch unterschieden, dass die Imprägniermittel ins Innere des Holzes vordringen. Die Mittel, die chemische Gifte enthalten, müssen so tief es geht in das Holz eindringen, um einen perfekten Schutz vor Niederschlag und Nässe zu bieten. In Fachkreisen wird deshalb von einer Imprägnierung gesprochen und nicht von einem normalen Anstrich.

Kesseldruckimprägnierte Hölzer (KDH)

Bei einer Kesseldruckimprägnierung wird Holz industriell mit Schutzmitteln getränkt (z. B. Kupfersalze gegen Pilze). Darunter versteht man ein Holzschutzverfahren, bei dem unter Druck ein Holzschutzmittel in das Material gepresst wird und deshalb in tiefere Schichten einziehen kann. Mit einem Pinsel aufgetragenes Holzschutzmittel kann dagegen nur wenige Millimeter in das Holz eindringen.

Eine industrielle Kesseldruckimprägnierung hält 15–30 Jahre, ist aber nicht für alle Holzarten geeignet: Die Kesseldruckimprägnierung eignet sich zum Beispiel gut für Zaunpfosten, aber nicht für Gemüsebeete (es können Schadstoffe durch das Holz abgegeben werden).

Imprägnierung richtig anbringen

Wenn du dich nicht für kesseldruckimprägnierte Hölzer entscheiden, sondern lieber selbst imprägnieren willst, hast du mehrere Möglichkeiten:

  • Teeröl/Carbolineum: Die Imprägnierung mit Teebaumöl ist traditionell und bewährt, aber umweltschädlich und riecht sehr stark.
  • Holzschutzgrundierung: Spezielle Pfostenimprägnierung für den Erdbereich.
  • Bitumenanstrich: Dickflüssige Beschichtung für den unterirdischen Teil.

Wenn du Holz selbst imprägnieren möchtest, solltest du die folgenden Punkte beachten:

  1. Achte darauf, dass das Holz trocken ist.
  2. Reinige die Oberfläche mit einer Bürste und Schleifpapier. Alte Lackschichten sollten abgeschliffen werden, damit die Imprägnierung einziehen kann.
  3. Entscheide dich für eine wasserbasierte oder eine lösemittelhaltige Imprägnierung (gut für Harthölzer).
  4. Streiche das Mittel mit dem Pinsel auf, erst quer zur Maserung. Alternativ kannst du es aufsprühen (bei großen Flächen) oder kleine Holzteile in ein Bad mit dem Mittel legen.

4. Anstriche: Lacke und Lasuren für hohe Witterungsbeständigkeit

Niederschlags- und UV-Schutz

Natürlich kann Holz im Außenbereich aber auch mit dafür geeigneten Lasuren und Lacken vor äußeren Einflüssen geschützt werden. Handelsübliche Anstriche können Holzoberflächen unter freiem Himmel einen gewissen Schutz vor Niederschlägen und UV-Strahlen verleihen. Vorbeugend gegen Insekten oder Pilze helfen die Anstriche allerdings nicht.

Generell wird mit den Lacken und Lasuren eine Schutzschicht gegen Regen und Sonne aufgebaut. Wasser kann abperlen und die UV-Strahlen werden durch die Farbpigmente reflektiert.

Außerdem sollten Außenbauteile, die der direkten Witterung ausgesetzt sind, keine scharfen Kanten und Ecken haben. Grund hierfür ist, dass ein Anstrich weniger gut haften würde und abplatzen könnte.

Altes Holz mit abblätternder Farbe und sichtbarer Maserung
Foto von Genevieve Curry auf Unsplash

Holzschutz durch Abflammen

Das kontrollierte Abflammen von Holz (auch "Shou Sugi Ban" oder japanische Holzverkohlung genannt) ist eine traditionelle Methode, um Holz widerstandsfähiger gegen Witterung, Schädlinge und Fäulnis zu machen. Die verkohlte Schicht an der Oberfläche bietet eine gewisse Versiegelung gegen Wasser, UV-Strahlung und Insektenfraß. Für dauerfeuchte Bereiche oder wirkliche Langlebigkeit ist das allerdings keine gleichwertige Alternative zum Beispiel zu einer professionellen Imprägnierung.

Fazit: Feuchtigkeit ist der Erzfeind von Holz im Außenbereich

Feuchtigkeit ist der Hauptverantwortliche für fast alle Schäden an Holz im Freien – von Verformungen über Fäulnis bis hin zu Pilz- und Insektenbefall. Unbehandeltes Holz, das ständig Nässe ausgesetzt ist, verliert schnell seine Stabilität und Optik. Doch mit den richtigen Schutzmaßnahmen lässt sich die Lebensdauer deutlich verlängern:

  • Wann immer du kannst, priorisiere konstruktiven Schutz (wie Abstand zum Boden).
  • Mit natürlich resistenzen Hölzern wie Robinie hast du von Anfang an die besseren Chancen für Langlebigkeit.
  • Imprägnierung lohnt sich, besonders industrielle Kesseldruckimprägnierung.
  • Schütze die Oberfläche mit Lasuren, Ölen oder Lacken.
  • Den besten Schutz erreichst du mit einer Kombination aus mehreren Schutzmethoden!

Bei Holz im Außenbereich ist (wie bei so Vielem) Vorsicht besser als Nachsicht. Wer von Anfang an auf trockene Einbausituationen, robuste Hölzer und regelmäßige Pflege setzt, vermeidet teure Sanierungen und hat länger Freude an seinem Holz.